Die Zahlen sind schwindelerregend: ein 340 Hektar großer, weitläufiger Campus mit fast 10.000 Mitarbeitern und rund 2.000 Betten. Jedes Jahr werden hier etwa 1,9 Millionen Patienten behandelt, was Sheba zu einer regelrechten "Gesundheitsstadt" macht, in der fast 20 % der israelischen Bevölkerung leben.
Sheba wurde von der Zeitschrift Newsweek fünf Jahre in Folge unter die 10 besten Krankenhäuser der Welt gewählt (8ᵉ im Jahr 2025) und genießt internationales Ansehen. Es beherbergt in seinem Inneren vier Fachkrankenhäuser (Akutversorgung, Rehabilitation, Kinderkrankenhaus und Entbindungsstation), die alle medizinischen Disziplinen abdecken.
Darüber hinaus ist es der Universität Tel Aviv angegliedert und bildet zahlreiche Ärzte aus. Sheba war auch das erste israelische Krankenhaus, das von der Joint Commission International akkreditiert wurde, was für Qualitätsstandards auf Weltniveau steht.
Medizinische Spitzenleistungen und Forschung
Die Mission von Sheba geht weit über die tägliche Pflege hinaus. Die Einrichtung ist ein Schwergewicht in der medizinischen Forschung und der Innovation im Gesundheitsbereich in Israel. Allein hier findet etwa 1/4 der klinischen Forschung des Landes statt, wobei jedes Jahr mehr als 3.300 klinische Studien auf dem Campus durchgeführt werden. Nicht weniger als 1.700 Ärzte arbeiten hier, unterstützt von Tausenden von Forschern, Technikern und Krankenschwestern, was es Sheba ermöglicht, die besten Talente anzuziehen und Behandlungen auf dem neuesten Stand der Technik anzubieten. Diese Dynamik der Exzellenz hat dazu geführt, dass Sheba von der Regierung dazu ernannt wurde, die nationale Reaktion auf die Covid-19-Pandemie zu leiten, was das Vertrauen in die Expertise des Zentrums unterstreicht. Schließlich beherbergt das Zentrum zahlreiche nationale Referenzeinrichtungen, wie das Nationale Zentrum für medizinische Simulation, die Nationale Blutbank oder das Rehabilitationszentrum für verwundete Soldaten.

Ein lebendes Labor für das Krankenhaus der Zukunft
Sheba beeindruckt nicht nur durch seine Größe und seine klinische Tätigkeit, sondern auch durch seinen Innovationsgeist. Das Krankenhaus hat sich zum Ziel gesetzt, "die Zukunft der Gesundheitsfürsorge zu gestalten" und unternimmt eine Vielzahl von Initiativen, um dieses Ziel zu erreichen.
2017 startete Sheba das ARC-Programm (Accelerate, Redesign, Collaborate), einen echten Campus für medizinische Innovation, der in das Krankenhaus integriert ist. ARC bringt Forscher, Kliniker, Ingenieure und Unternehmen zusammen, um die Entwicklung neuer Gesundheitstechnologien zu beschleunigen. Derzeit laufen rund 20 Projekte, die von Ärzten aus Sheba geleitet werden. Zunächst die Nutzung von maschinellem Lernen, um den Verlauf der Makuladegeneration (eine Augenerkrankung, die das Sehvermögen beeinträchtigt) zu verfolgen, oder eine mobile Anwendung, die mit verbundenen Sensoren gekoppelt ist, für die Herzrehabilitation aus der Ferne.
Ärzte werden ermutigt, ihre eigenen Ideen vorzuschlagen, die dann in echte technologische Innovationen umgesetzt werden. Das ARC beherbergt auch externe Unternehmen und arbeitet mit Giganten wie Google, Boston Scientific oder Johnson&Johnson zusammen, indem es ihnen Zugang zu den anonymisierten klinischen Daten des Krankenhauses gewährt, um neue digitale Gesundheitstools zu entwickeln. Dieses originelle Modell der Co-Innovation, das durch einen dedizierten Venture-Fonds gestützt wird, hat bereits konkrete Auswirkungen. Innerhalb weniger Jahre hat sich Sheba zu einem produktiven Medtech-Inkubator entwickelt, der bei Börsengängen fast 1 Milliarde US-Dollar erwirtschaftet hat.
Virtuelles Krankenhaus und Telemedizin
Sheba war eines der ersten Krankenhäuser der Welt, das ein echtes virtuelles Krankenhaus ohne Wände mit dem Namen "Sheba Beyond" einsetzte. Dieses fortschrittliche telemedizinische Programm ermöglicht es, Tausende von Patienten mithilfe von vernetzten Technologien aus der Ferne zu betreuen. Videokonsultationen, Heimmonitoring über vernetzte medizinische Gegenstände und eine mobile Nachsorge-App sind allesamt Instrumente, die den Zugang zur Gesundheitsversorgung erweitern und gleichzeitig die Notaufnahmen entlasten. Aufgrund seines Fachwissens hat Sheba dieses Konzept sogar exportiert: Vor kurzem kündigte er die Einrichtung eines Simulationsraums für das "Krankenhaus der Zukunft" in den USA, in New Jersey, an, um seine Lösungen für digitale Gesundheit und häusliche Pflege international zu präsentieren. Ziel ist es, zu zeigen, dass Technologien wie Telemedizin, virtuelle Realität oder intelligente Sensoren schon heute die Effizienz der Pflege und den Komfort der Patienten verbessern können.
Künstliche Intelligenz an vorderster Front
Sheba ist ein echter Pionier auf diesem Gebiet und integriert nun künstliche Intelligenz in zahlreiche Krankenhausbereiche. Die symbolträchtigste Initiative ist das 2023 gestartete Projekt K, die weltweit erste KI-gesteuerte Notaufnahme. Dieses innovative System mit einer KI namens "Bina" unterstützt die Notärzte dabei, Patienten zu sortieren, Untersuchungen in Echtzeit zu analysieren und schnellere Diagnosen zu stellen. Bereits bei der Aufnahme sammelt die KI die Vorgeschichte des Patienten, schlägt relevante Tests vor und kann bei besonders schweren Fällen sogar Prioritäten setzen. In einem ersten Test konnte Project K die Wartezeiten verkürzen und die Patientenversorgung durch datengestützte Entscheidungen verbessern. Über die Notaufnahme hinaus entwickelt sich Sheba zu einem KI-überwachten medizinischen Zentrum im Maßstab des gesamten Krankenhauses. Konkret bedeutet das, Algorithmen einzusetzen, um das Bettenmanagement zu optimieren, Komplikationen vorherzusagen, bei der Interpretation von medizinischen Bildern zu helfen und sogar prädiktive Medizin zu betreiben. Parallel dazu hat Sheba eine AI Academy eingerichtet, um seine Mitarbeiter in den Werkzeugen der künstlichen Intelligenz zu schulen, da es davon überzeugt ist, dass das Krankenhaus der Zukunft Pflegekräfte braucht, die von der Technologie unterstützt werden.

Robotik und Musiktherapie
Das Krankenhaus hat auch massiv in medizinische Robotik (Chirurgie, robotergestützte Rehabilitation usw.) investiert und besitzt eines der fortschrittlichsten medizinischen Simulationszentren der Welt (das MSR - Israel Center for Medical Simulation). Dieses Zentrum bildet jedes Jahr Tausende von Fachkräften mithilfe von High-Fidelity-Simulatoren, virtueller Realität und Trainings für seltene Notfallsituationen aus.
Zu den vielversprechendsten Therapien, die auch in Sheba eingesetzt werden, gehört die Behandlung mit modifizierten Immunzellen, die dort Hoffnung geben, wo herkömmliche Behandlungen ins Stocken geraten sind. Seit über fünf Jahren ist das Krankenhaus weltweit Vorreiter bei der Anwendung der CAR-T-Therapie, einem revolutionären Ansatz, bei dem die Immunzellen des Patienten entnommen, genetisch so umprogrammiert werden, dass sie Krebszellen erkennen, und dann wieder injiziert werden, um die Krebszellen zu eliminieren. Diese Behandlung hat beeindruckende Ergebnisse gegen resistente Formen von Leukämie und Lymphomen gezeigt. Das Krankenhaus ist auch der Urheber der TIL-Therapie, bei der tumorinfiltrierende Lymphozyten (wichtige Immunzellen) zur Bekämpfung von Krebsarten wie Melanom im fortgeschrittenen Stadium eingesetzt werden. In Sheba wird dieser Ansatz von hochqualifizierten Teams getragen, die in der Lage sind, Patienten, bei denen herkömmliche Therapien an ihre Grenzen stoßen, eine Behandlung der neuesten Generation anzubieten.

Innerhalb der Rehabilitationsabteilung von Sheba wurde vor kurzem das Harmony Music Therapy Center eröffnet, ein einzigartiger Bereich für Musiktherapie. Hier können Patienten - insbesondere verwundete Soldaten oder Menschen, die sich in einer schweren Rehabilitationsmaßnahme befinden - Musik hören, spielen oder einfach nur unbewusst fühlen.
Dieses Zentrum ist mehr als nur ein Ort des Zuhörens, es ist Teil eines umfassenderen Pflegeansatzes, bei dem Emotionen, Kreativität und psychologisches Wohlbefinden voll in die medizinische Betreuung integriert werden. Eine konkrete Art, daran zu erinnern, dass die Medizin der Zukunft sich nicht auf Maschinen beschränkt, sondern sich auch um den Menschen in all seinen Dimensionen kümmert.


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