Es ist ein Wendepunkt für das Klima und ein starkes Signal aus dem Amazonasgebiet. Zum allerersten Mal in Brasilien hat ein Bundesstaat beschlossen, sein landesweites Programm für Emissionsgutschriften völlig unabhängig bewerten zu lassen. Für die Durchführung dieses Projekts wählte der Bundesstaat Acre (152.189 km2, aufgeteilt in 22 Gemeinden mit über 830.000 Einwohnern) den Marktführer Sylvera. Das britische Unternehmen ist für seine wissenschaftliche Genauigkeit und Unabhängigkeit bekannt. Im Gegensatz zu anderen Marktteilnehmern verkauft Sylvera keine Emissionsgutschriften, sondern bewertet sie, durchleuchtet sie und beurteilt sie nach anspruchsvollen Kriterien. Sie gilt heute als einer der glaubwürdigsten Garanten für die Qualität der Gutschriften in diesem noch jungen, aber schnell wachsenden Sektor.
Der brasilianische Staat geht eine gewagte Wette ein. Er will sein gesamtes REDD+-Programm, mit dem die Erhaltung der Wälder vergütet werden soll, dieser externen Bewertung unterziehen, um die Solidität, die Transparenz und die tatsächlichen Auswirkungen zu beweisen. Dies ist ein seltener Schritt, zumal er von einem Staat und nicht von einem Privatunternehmen durchgeführt wird. Kurz gesagt: Acre will zeigen, dass es für einen staatlichen Akteur möglich ist, qualitativ hochwertige Emissionsgutschriften zu generieren, die den besten internationalen Standards entsprechen, und gleichzeitig die lokale Bevölkerung direkt davon profitieren zu lassen. Tatsächlich gehen 70% der Einnahmen aus dem System an die lokalen Gemeinschaften und 30% an die Umweltpolitik.

Die Partnerschaft mit Sylvera stellt nicht nur eine nationale Premiere dar, sondern hat auch globale Ambitionen. Einige Monate vor der COP30, die im November in Brasilien stattfinden wird, will Acre beweisen, dass ein tugendhaftes, faires und rigoroses Modell aus dem Amazonas-Regenwald hervorgehen kann.